Die Lloyd Werft hatte Anfang dieses Jahres Insolvenz angemeldet, rund 300 Mitarbeiter bangten um eine Weiterbeschäftigung. Das Unternehmen gehörte wie die ebenfalls zahlungsunfähigen MV-Werften zum chinesischen Genting-Konzern. Den vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Hendrik Heerma erreichten viele Anfragen, unter anderem aus Abu Dhabi. Das Interesse aus den Vereinigten Arabischen Emiraten soll auf die letztjährige Lloyd-Ablieferung der 140 Meter langen „Solaris“ zurückgegangen sein.
Nun aber wurde die Lloyd Werft in vollem Umfang an die Zech-Rönner-Gruppe veräußert. Die Übernahme soll noch vor dem 1. April 2022 erfolgen, bis dahin führt die Traditionswerft aus Bremerhaven laufende Aufträge weiter. Der Hamburger Sanierungsexperte für Werften Dr. Heerma sagt: „Es ist uns innerhalb kürzester Zeit gelungen, das Unternehmen zu stabilisieren, die Insolvenzgründe abzuwenden und die Fortführung abzusichern.“
Die Heinrich Rönner Gruppe ist aus Stahl- und Schiffbauunternehmungen hervorgegangen und betreibt in Bremerhaven bereits die Bredo Dry Docks und Stahlbau Nord, wo zuletzt die Giga-Explorer „Ulysses“ und „Andromeda“ entstanden. Das Kerngeschäft der Zech Group ist die Projektentwicklung, der von dem Bremer Kurt Zech gegründete Mittelständler ist aber mit Häusern auf Sylt (Severin*s ) oder in Travemünde (Atlantic) auch in der gehobenen Hotellerie zuhause.